Was ist Gender Mainstreaming?
„Gender Mainstreaming“ ist ein Begriff, der auf der ganzen Welt in der Gleichstellungspolitik genutzt wird. Wie viele andere internationale Wörter (z.B. Software, Jeans) lässt er sich nicht einfach ins Deutsche übersetzen.
"Gender" bezeichnet das soziale und kulturelle Geschlecht eines Menschen. Es geht also um weit mehr als Biologie. Gender umfasst die gesellschaftlich und kulturell geprägten Rollen, Rechte, Pflichten und Interessen von Frauen und Männern. Gender ist das Ergebnis von Erziehung, gesellschaftlichen Traditionen und Selbstbild. Gender, unser soziales und kulturelles Geschlecht, haben wir gelernt, es ist nicht angeboren.
„Mainstream“ ist wörtlich übersetzt der „Hauptstrom“. Der Begriff "Mainstreaming" bedeutet wörtlich „in den Hauptstrom bringen“ und meint, dass ein bestimmtes Denken und Handeln in einer Organisation oder Gesellschaft selbstverständlich und normal ist – ein zentraler Bestandteil bei allen Entscheidungen und Prozessen.
Gender Mainstreaming "bezeichnet den Prozess und die Vorgehensweise, die Geschlechterperspektive in die Gesamtpolitik mit aufzunehmen", definiert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Ziel ist, die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern und etwaigen Benachteiligungen entgegenzuwirken. Das bedeutet: Bei jedem Vorhaben und bei jedem Handeln werden die unterschiedlichen Lebenssituationen, Bedürfnisse und Interessen von Frauen und von Männern berücksichtigt. Denn es gibt keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit.
Wissenschaftliche Methoden und rechtliche Grundlagen zur Umsetzung von Gender-Mainstreaming sind die 6-Schritte-Prüfung und die 3-R-Methode.