Bürgermeister Kai Eggert richtet Neujahrsempfang aus
Ehrenbürgerrechte verliehen, Couragepreis vergeben und Auszubildende ausgezeichnet
Mit einem besonderen Festakt eröffnete Bürgermeister Kai Eggert das neue Jahr in Laatzen. Über 330 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft kamen im Forum der Albert-Einstein-Schule zusammen, um beim Neujahrsempfang auf die Geschehnisse des vergangenen Jahres zurückzublicken und gemeinsam nach vorn zu schauen.
Ansprache von Bürgermeister Kai Eggert
Mit dem Samba „Brazil“ des Komponisten Ary Barroso stimmten die Musikerinnen und Musiker des Musikkreis Laatzen e.V. unter der Big-Band-Leitung von Phil Thrift musikalisch auf den Empfang ein. Anschließend griff Bürgermeister Kai Eggert nach einem herzlichen Gruß an die Gäste in seiner Rede das bekannte Zitat aus Forrest Gump auf: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen – man weiß nie, was man bekommt.“ Mit diesen Worten schlug er die Brücke zu den Herausforderungen der heutigen Zeit, die er jedoch als Chance und Auftrag für die Stadtgesellschaft begreift: „Daher möchte ich innehalten und an mich oder vielmehr an uns alle den Appell richten, das Leben und die Zukunft als Pralinenschachtel zu verstehen, die Überraschungen bringt, aber grundsätzlich als etwas Positives zu begreifen ist!“ Weiter führte er aus, dass die Stadtverwaltung jede „Praline“ bzw. Herausforderung mit den demokratischen Werten spiegeln, sie in die kulturelle Stadtvielfalt einordnen sowie mit beständiger Lösungsorientierung und gemeinsam mit allen zu beteiligenden Gruppen angehen werde.
Themen des traditionellen Rückblicks Eggerts etwa waren verschiedene Bauprojekte wie der Neubau der Grundschule Ingeln-Oesselse oder die Fertigstellung des Erich Kästner-Schulzentrums. Daneben bildete die gelebte Freundschaft mit Partnerstädten wie etwa durch Verwaltungsaustausch mit dem brandenburgischen Guben oder den Fahrten ins österreichische Waidhofen an der Ybbs weitere Elemente seiner Ansprache.
Für 2025 blickte Laatzens Stadtoberhaupt etwa auf die Entwicklung eines Ganztagskonzept für die Schulen, den Neubau der Grundschule Im Langen Feld, die Haushaltskonsolidierung sowie die geplante Umgestaltung der Stadtverwaltung in Richtung moderner Arbeitswelten.
Grußworte vom Jugendbeirat und en Partnerstädten
Es folgte ein Grußwort vom Jugendbeirat Laatzen – gesprochen von Janno Bruns und Tristan Sander, die allen ein erfolgreiches neues Jahr wünschten und appellierten, gemeinsam eine Welt zu gestalten, die für alle nachhaltig und gerecht sei.
Anna Kapela, 1. Stellvertretende Bürgermeisterin von Gubin sprach in ihrem Grußwort über die immer enger werdenden Bande der Freundschaft mit Laatzen.
Aus Guben sprach Bürgermeister Fred Mahro über das Auftaktspiel der Handball-Weltmeisterstadt der Männer und damit verbunden die Förderung des Ehrenamtes im Sport. Außerdem blicke er mit großer Erwartung auf den 23. Februar, dem Tag der Bundestagswahl und zitierte dazu Thomas Jefferson, den dritten Präsidenten der Vereinigten Staaten: „Schlechte Kandidaten werden von guten Bürgern gewählt, die nicht zur Wahlurne gehen.“
Festvortrag „Laatzen – Tradition und Moderne“
Auf die Privilegien der Demokratie und der Verpflichtung, diese Staatsform zu beschützen, ging auch Prof. Dr. Carl-Hans Hauptmeyer in seinem Festvortrag „Laatzen – Tradition und Moderne“ ein. In seiner rund 25-minütigen Ansprache würdigte er, immer wieder mit Rückbezug zu den mittelalterlichen Vollmeierhöfen, den Hungersnöten sowie dem Elend der Weltkriege, die Errungenschaften der vergangenen 80 Jahre und damit insbesondere die Demokratie. „Wir können – Demokratie lebend – dazu beitragen, unsere Alltagsprobleme lösen zu helfen,“ betonte Hauptmeyer weiter. Dies gelänge stets mit einer Mischung aus Disziplin und Taktgefühl. Dabei griff er die Straßenverkehrsordnung als Metapher auf und übertrug sie auf das gesellschaftliche Leben. So ersetzte er im §1 der Straßenverkehrsordnung „Teilnahme am Straßenverkehr“ durch „Teilnahme am gesellschaftlichen Leben“ und stellte nachfolgende Grundregeln vor: „Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. Wer am gesellschaftlichen Leben teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“ Weiter betonte er die die Wichtigkeit der Kommunalpolitik im bundesdeutschen Kontext: „Demokratie von unten leben ist unser Machtmittel“.
Ehrungen und Auszeichnungen
Als Höhepunkt des Neujahrsempfangs folgte die Verleihung der Ehrenbürgerrechte der Stadt Laatzen „in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen und seines unermüdlichen Engagements“ an Jürgen Gansäuer. Ernesto Nebot-Pomar, erster Stellvertretender Bürgermeister von Laatzen, würdigte Gansäuers Verbundenheit mit Laatzen und sein langjähriges kommunalpolitisches Engagement in der Laudatio.
Der Couragepreis 2024 ging an Lukas-Jerome Bode und Josephine Puzin, die im Sommer 2023 bei einer Klassenfahrt einen Mitschüler erfolgreich reanimierten, nachdem dieser durch einen Sprung ins flache Wasser bewusstlos wurde. Die damals Aufsicht habende Lehrerin Loreen Waller sprach ein paar Worte, bevor Kai Eggert und Roland Einbrodt, Leiter des Polizeikommissariats Laatzen, gemeinsam die Auszeichnung überreichten.
Erstmals ehrte die Stadt Laatzen beim Neujahrsempfang auch herausragende Auszubildende aus dem Stadtgebiet. Für ihre sehr guten Leistungen wurden Ronja Westphal und Nils Pareigis, Kaufleute für Büromanagement bei der Deutschen Rentenversicherung, Max Göhmann, Parkettleger bei der U. Göhmann GmbH, Marius Dullien, Schornsteinfeger bei Schornsteinfegermeister Andreas Krümpel und Celine Wölk, Verwaltungsfachangestellte bei der Stadt Laatzen geehrt.
Im Anschluss an die Veranstaltung kamen die Gäste in der Mensa der Albert-Einstein-Schule zusammen und ließen den Neujahrsempfang bei deftigen wie süßen Snacks und ausgiebigen Gesprächen ausklingen.