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Viele Menschen sitzen in aufgereihten Tischen, schauen nach vorne und haben zur Abstimmung eine Hand gehoben.

Städtischer Haushalt vom Rat beschlossen

Investitionen in Klimaschutz, Bildung und Digitalisierung

Mit einem Volumen von 167,7 Millionen Euro hat der Rat der Stadt Laatzen am Montag, dem 16. Dezember 2024 den städtischen Haushalt für 2025 mit 24 zu 13 Stimmen und einer Enthaltung beschlossen. Der Haushaltsplan steht unter dem Zeichen finanzieller Herausforderungen und notwendiger Priorisierungen, um langfristig die Leistungsfähigkeit der Stadt zu sichern und dafür Sorge zu tragen, dass Laatzen mit Blick auf die Familienfreundlichkeit sowie die Bildungschancen zukunftsfähig bleibt.

„Investitionen in Bildung, Klimaschutz und Digitalisierung dürfen keine Kür sein, sondern sind eine Pflicht. Deshalb sparen wir trotz einer angespannten Haushaltslage nicht an der Zukunft unserer Stadt. Wer heute auf diese Investitionen verzichtet, gefährdet den Anschluss und nimmt den jungen Menschen die Chancen, die sie für eine erfolgreiche Zukunft verdienen“, so Bürgermeister Kai Eggert.

Investitionen: Anpassungen im Katastrophenschutz und Klimaanpassung

Nach intensiven Diskussionen zu 57 Vorlagen in den Fachausschüssen, davon sieben Anträgen aus der Politik sowie 21 Änderungen zum Haushalt abseits der Drucksachen, steht nun fest: Während der am 26. September 2024 durch Bürgermeister Kai Eggert im Rat eingebrachte Haushaltsentwurf Investitionen in Höhe von 33 Millionen Euro vorsah, finden sich im endgültigen Haushalt nun nur noch Investitionen in Höhe von 28,7 Millionen Euro. Wesentliche Ursachen dafür stellt die Verschiebung von Tiefbaumaßnahmen in Höhe von 6,1 Millionen Euro in die Folgejahre dar. Stattdessen plant die Stadt 729.000 Euro in den Bau eines neuen Silos für Streugut auf dem Betriebshof sowie weitere 650.000 Euro in den Neubau eines Materiallagers für besondere Gefahrenlagen zu investieren. Zusätzlich beabsichtigt die Stadt im Rahmen ihres Fünf-Jahres-Solarplans mit 500.000 Euro städtische Liegenschaften mit Photovoltaikanlagen auszustatten.

Die größten Investitionen des Haushalts für 2025 entfallen nach wie vor auf verschiedene Neubauprojekte. Für den Neubau der Grundschule Im Langen Feld sind in 2025 7,8 Millionen Euro veranschlagt, für den Bau der Flüchtlingsunterkunft in Rethen 6 Millionen Euro und für den Neubau des Feuerwehrhauses in Ingeln-Oesselse 2,2 Millionen Euro. Für das Inventar und die technische Ausstattung in Schulen sind gut 1,5 Millionen Euro vorgesehen.

Ergebnishaushalt: Weichen für Zukunft gestellt trotz Defizit

Das Defizit im Ergebnishaushalt erhöht sich um 3,9 Millionen Euro gegenüber dem Entwurf und liegt nun bei 28,2 Millionen Euro.

Diese Entwicklung ist Ausdruck einer gezielten Schwerpunktsetzung in essenziellen Bereichen. So fließen zusätzliche 548.000 Euro in die Digitalisierung, um die Stadtverwaltung zu modernisieren. Für die Planung der Sanierung des C-Trakts der Albert-Einstein-Schule werden rund 327.000 Euro bereitgestellt, während 300.000 Euro für die Städtebau-Maßnahme „Laatzen-Mitte wird top!“ eingeplant sind, insbesondere für den Abriss des Rathauses am Markplatz. Auch die Kinder- und Jugendhilfe wird gestärkt: Hier werden die Mittel um 807.000 Euro erhöht, um den gestiegenen Anforderungen in diesem Bereich gerecht zu werden.

Zusätzlich belasten Steueranpassungen, niedrigere Schlüsselzuweisungen und die Regionsumlage den Ergebnishaushalt um rund 1,6 Millionen Euro. Trotz der Mehrbelastungen gibt es auch Entlastungen: Durch gesunkene Zinsen und einen voraussichtlich geringeren Kreditbedarf bis Ende 2024 können Zinsaufwendungen um rund 1,3 Millionen Euro reduziert werden. Der Kreditbestand der Stadt beläuft sich voraussichtlich Ende 2025 auf Schulden in Höhe von 322,3 Millionen Euro, wobei rund 259,6 Millionen Euro auf Investitionen zurückfallen und gut 62,7 Millionen Euro auf Liquiditätskredite.

Aufgrund des Defizites ist 2025 wie in den Jahren zuvor ein Haushaltssicherungskonzept notwendig. Nach dem Ratsbeschluss stellt die Stadt den Haushaltsplan mit all seinen Anlagen zusammen und wird diesen der Region Hannover als Kommunalaufsicht zur Genehmigung vorlegen.