Was zur Gleichstellung noch fehlt
Start der Kampagne zur UN‐Frauenrechtskonvention in Laatzen.
Von Gesundheitsfürsorge über existenzsichernde Jobs bis hin zu politischer Macht: Die Liste der Bereiche, in denen die Gleichstellung von Frauen und Männern noch nicht erreicht ist, ist lang. Trotz der Fortschritte gibt es viele konkrete Maßnahmen, die zum Beispiel in Kommunen zu noch mehr Geschlechtergerechtigkeit beitragen könnten. Davon handelt der Videospot „Wann, wenn nicht jetzt!“, der aktuell in der Region Hannover ausgestrahlt wird.
Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover, freut sich, dass sich Aktive aus dem ganzen Regionsgebiet daran beteiligt haben: „Das Video zeigt, an was für unterschiedlichen Stellen sich für mehr Gleichstellung stark gemacht wird und was wir dabei schon alles erreicht haben, unter anderem für den Schutz vor Gewalt. Ich sehe den Film auch als Motivation, nicht locker zu lassen, wenn Frauen und Mädchen benachteiligt werden.“
Nicole Hendrych, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Laatzen unterstützt die Kampagne der Region: „Laatzen hat über 44 Tausend Einwohnerinnen und Einwohner. Wir sind eine große, vielfältige Kommune, in der viele Menschen im unteren Einkommensbereich ihr Leben bestreiten müssen – Aufklärung ist also wichtig.“
Die gute Zusammenarbeit mit der Region ist Hendrych besonders wichtig: „Kommunen haben in ihrer Struktur oft unterschiedliche Bedarfe, dennoch verfolgen sie das gemeinsame Ziel.“ Die Gleichstellungsbeauftragte Laatzen ergänzt zu den Themen, die ihr insbesondere am Herzen liegen: „Frauen müssen aus meiner Sicht ihre eigene Existenz sichern können. Minijobs, Nebenverdienst und schlechter bezahlte Tätigkeitsbereiche, die gewöhnlich Frauen ausüben, müssen der Vergangenheit angehören. Die Ehe und das dahinterstehende Steuersystem müssen verändert werden. Die Gefahren von Altersarmut und Abhängigkeit in der Ehe dürften im 20. Jahrhundert schon lange keine Themen mehr sein – sind es aber.“
Initiiert von der Region Hannover, ist der Videospot der Mittelpunkt einer groß angelegten Kampagne im Rahmen des Projektes „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachsen“. Hinter dem Begriff, ausgeschrieben „Convention on the Elemina of all forms of Discrimina Against Women“, verbirgt sich die Frauenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Das vom niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung geförderte Projekt wird vom Verein Gleichberechtigung und Vernetzung umgesetzt. Laatzen unterstützt die Kampagne mit Baustellenbannern und Plakaten, insbesondere zu den Themen existenzsicherer Jobs für Frauen und frauenspezifischer Medizin und Aufklärung.