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Historisches Schriftstück auf einer Seite

Die Besichtigung der Leine durch den Wasserbauinspektor

Hochwasserschutz im 19. Jahrhundert

„ebenso hat Vollmeier Kelb zu Lazen die angedrohete Strafe von 5 rtr [Reichstaler] zu erlegen, da derselbe die […] aufgegebene Uferbesserung nicht gemacht hatte, zumal die Gemeinde Lazen dadurch an der ausführung ihrer Ufersicherungs-Anlage behindert wird“

Vor einem halben Jahr hatte die Stadt Laatzen einmal mehr in den Hochwasserschutz investiert: Ein Schutzwall zum Aufblasen aus Kunststoffmodulen wurde angeschafft. Dies wird sicherlich nicht die letzte Investition in den Hochwasserschutz gewesen sein. Eine Klimastudie aus dem Jahr 2018 prognostiziert, dass das Überflutungsrisiko in Niedersachsen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten rapide ansteigen wird.1 In in der Vergangenheit war Laatzen wegen der Nähe zur Leine immer wieder von Hochwasser betroffen. So findet sich aus dem Jahr 1829 ein Schriftstück im Stadtarchiv, welches eine Aufstellung und Beschreibung der Entschädigungszahlen an die Gemeinde Laatzen wegen der Überschwemmung der Leine enthält. In vielen Kommunalverwaltungen wurde im 19. Jahrhundert eine Wasserbauinspektion eingerichtet. Die Wasserbauinspektoren überprüften, ob die an Flüssen gelegenen Ortschaften ihren Verpflichtungen für den Hochwasserschutz nachkamen.

Im Oktober 1849 besichtigte der Wasserbauinspektor Buchholz die Leine bei Laatzen, wie ein überlieferter Protokollauszug im Stadtarchiv Laatzen belegt. Leider schweigt die Quelle dazu, wie der Hochwasserschutz konkret aussah. Zu entnehmen ist jedoch, dass Vollmeier Kelb für die „Uferbesserung“ verantwortlich war. Bei einem Vollmeier handelte es sich um einen Bauern, der für gewöhnlich in der dörflichen Hierarchie an oberster Stelle stand. In Laatzen gab es im 19. Jahrhundert etwa zehn Vollmeier, die das Gros des Grundbesitzes unter sich aufteilten. In der Regel wurde aus dem Kreis der Vollmeier der Gemeindevorsteher – ein Vorläuferamt des Bürgermeisters – gewählt. Seinen Pflichten kam der Vollmeier Kelb offensichtlich nicht nach, wofür er mit einer Strafe belegt wurde.

1 „Niedersachsen droht mehr Hochwasser“, HAZ v. 14.1.2018.

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  • Die Besichtigung der Leine durch den Wasserbauinspektor

    Hochwasserschutz im 19. Jahrhundert

    „ebenso hat Vollmeier Kelb zu Lazen die angedrohete Strafe von 5 rtr [Reichstaler] zu erlegen, da derselbe die […] aufgegebene Uferbesserung nicht gemacht hatte, zumal die Gemeinde Lazen dadurch an der ausführung ihrer ...
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  • Eine Auseinandersetzung des Braumeisters Böhme mit der Gemeinde Laatzen – oder: „Das Leiden der Pfanne“

    Archivfund April 2021

    „Aller dieser Reparaturen ohnerachtet war dem Übel, ‚das Leiden der Pfanne‘, nicht abgeholfen und dauerte unaufhörlich bis in diesem Jahre 1829 fort, wo es sich denn endlich die Gemeinde angelegen seyn ließ, die ...
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