dänische-norwegische Tordenskiold-Freunde
Die Verbindungen wurden 1974 im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform von der damaligen Gemeinde Gleidingen in die neue Stadt Laatzen eingebracht. Sie sind im Gedenken an den tragischen Tod des dänisch-norwegischen Seehelden Vice-Admiral Peter Wessel Tordenskiold entstanden, der im Jahre 1720 in einem Duell in Gleidingen fiel. Sein Gedenkstein steht an der Tordenskioldstraße in Gleidingen, ist zu besichtigen und wird jedes Jahr auch von zahlreichen Dänen und Norwegern besucht.
Peter Wessel „Tordenskjold“ (1690-1720)
Der „Tordenskjold“ Gedenkstein in Gleidingen erinnert an einen dänischen Vizeadmiral, der 1720 an dieser Stelle in einem Zweikampf gegen einen schwedischen Oberst gefallen ist. Doch wie kam es zu diesem Duell und warum fand es ausgerechnet in Gleidingen statt?
Peter Wessel wurde 1690 in Drontheim (Norwegen) als Sohn eines Kaufmannes und Schiffsherren geboren. Schon früh fasste er den Entschluss, sich dem Königlichen Marine-Kadetten-Korps anzuschließen, in dem er sich nach seiner Aufnahme 1709 schnell hocharbeitete. Durch mehrere erfolgreiche Seeunternehmen, während des großen Nordischen Krieges, die zum Sieg Dänemarks über die Schweden beitrugen, schaffte es Wessel, schon mit 28 Jahren zum Vizeadmiral befördert zu werden. 1716 bekam er den Adelsnamen „Tordenskjold“ (Donnerschild) verliehen, unter dem er von da an bekannt war.
Berüchtigt war Tordenskjold für seinen Mut und sein Draufgängertum aber auch für seine Listigkeit. So führte er bei der berühmten Belagerung der Festung Carlsten bei Marstrand seine Soldaten dem schwedischen Gegner erst auf einer Straße vor, um sie dann auf einer anderen Straße erneut auflaufen zu lassen, so dass der Eindruck einer gewaltigen Armee entstand und die Schweden ihm die Festung kampflos übergaben.
Nachdem der Krieg gegen Schweden beendet war, war die militärische Laufbahn Tordenskjolds vorerst beendet und er begab sich auf eine Reise, die ihn auch in das Kurfürstentum Hannover führte. Dort kam es bei einem Kartenspiel zu einer heftigen Auseinandersetzung mit dem schwedischen Oberst Jacob Axel Stael, die in einer Aufforderung zum Duell endete. Da im Kurfürstentum Hannover bewaffnete Zweikämpfe verboten waren, einigte man sich darauf, die Landesgrenze bei Rethen zu überschreiten und den Kampf somit auf Bischöflich-Hildesheimischen Gebiet auszutragen.
Am 12. November 1720 um acht Uhr morgens fand das Duell statt. Laut Augenzeugen dauerte der ganze Kampf in der Sehlwiese bei Gleidingen nur wenige Minuten, Tordenskjold wurde bereits beim ersten Angriff Staels tödlich getroffen. Uneins sind sich die Quellen darüber, ob Tordenskjold bereits am Ort des Kampfes oder erst später in Rethen verstarb. Sicher ist, dass seine Leiche in der Rethener Kirche aufgebahrt wurde, um mehrere Wochen später nach Kopenhagen verschifft zu werden, wo er in der Holmeskirche beigesetzt wurde. 1819 wurde Tordenskjold in einen vom König gestifteten Marmorsarkophag umgebettet und ist bis heute neben anderen verdienstvollen Männern Dänemarks zu sehen.
In Gleidingen entschloss man sich 238 Jahre später dem gefallenen dänischen Kriegshelden zu erinnern und eröffnete 1958 den „Tordenskjold“ Gedenkstein.
Quelle: John, Friedrich, Die Lebensgeschichte des Vice Admirals Tordenskjold. Hg. von der Stadt Laatzen, o. O. u. J.